Du hast den Schritt gewagt und dir oder – noch besser – jemand anderem ein glänzendes neues Schlagzeug gekauft? Das ist großartig, aber bevor der Schlagzeugspaß beginnt, musst du noch all die Kessel, Ständer, Becken und Pedale zusammenstellen. Und das kann verwirrend sein, wenn du nicht weißt, wie man ein Schlagzeug aufbaut.
Aber keine Sorge, es ist nicht schwer und wenn du es einmal gemacht hast, wirst du es jedes Mal schneller schaffen. Und ich bin hier, um dich durch den ersten Aufbau zu führen.
Der Artikel ist schrittweise aufgebaut, sodass du nur noch mitmachen musst, während wir gemeinsam dein Schlagzeug einrichten (zumindest digital).
Also lass uns loslegen…
In 8 Schritten ein Schlagzeug aufgebaut
Dieser Leitfaden zeigt dir, wie du in acht einfachen Schritten ein Schlagzeug bauen kannst. Am Ende hast du alles, was du brauchst, um deine Lieblingsbeats zu trommeln. Hier sind die 8 Schritte:
Schritt #1: Hocker
Stell zunächst deinen Hocker auf. Im Idealfall sollte er so hoch sein, dass du gerade sitzen kannst und dabei eine entspannte Haltung einnimmst, wobei deine Beine leicht angewinkelt sind (etwa 5 bis 10 Grad). Setze dich nicht mit zu flachen Beinen oder mit den Knien über den Oberschenkeln hin.
Ich sage meinen Schülern gerne: „Knie unter den Oberschenkeln, dein Hocker hat die richtige Größe. Oberschenkel unter den Knien, passe bitte deinen Sitz an.“
Achte darauf, dass dein unterer Rücken gestützt wird und dass deine Beine sich frei bewegen können. Du kannst die Höhe des Hockers entweder durch einen Schiebeschaft oder einen Gewindeschaft einstellen, die beide durch eine Flügelmutter an der Basis fixiert werden.
Einige billigere Hocker werden mit einer Schraube und Mutter befestigt und haben vier Löcher im Schaft für verschiedene Höhen. (Ich empfehle, mindestens 50 € für einen Trommelthron auszugeben, da dieser lange hält – billigere müssen wahrscheinlich schon nach ein paar Monaten ausgetauscht werden).
Schritt #2: Kick Drum
Als nächstes kommt das Herzstück deines Kits, die Kick Drum. Je nachdem, ob du Rechts- oder Linkshänder bist, kommt es darauf an, wo die Kick Drum steht und wie sie angewinkelt ist.
Es gibt verschiedene Winkel, die du mit der Kick Drum einnehmen kannst: entweder direkt vor dir oder leicht angewinkelt von dir weg.
Achte bei der Positionierung der Beine darauf, dass sie in einem leichten Winkel von dir weg zeigen, aber nicht gerade nach unten oder zu weit nach vorne; du willst nicht, dass die Schale auf dem Boden aufliegt!
Als Nächstes befestigst du dein Kickpedal (das sind meine Lieblingspedale) an dem Reifen. Egal, ob es sich um einen Metall- oder Holzreifen handelt, die Klemme passt immer, du musst dir also keine Sorgen um die Kompatibilität machen.
Sobald das Pedal angebracht ist, setzt du dich auf das Pedal und stellst sicher, dass du deine Zehen über dein Knie sehen kannst. In diesem Abstand sitzt du am besten, um die beste Kontrolle über das Pedal zu haben, und das ist auch gut für deine Körperhaltung.
Schritt #3: Snare
Die Snare (meine Favoriten sind hier) sollte zwischen deinen Beinen sitzen, entweder rechts oder links neben dem Kick-Pedal, je nach deiner Ausrichtung.
Achte darauf, dass der Abstand zwischen deinem Oberschenkel und der Seite der Snare groß genug ist; es ist sehr unangenehm, die Kick Drum zu benutzen, wenn ein Stück Metall an deinem Bein reibt!
Positioniere die Snare so, dass sie nahe genug am Kick-Reifen steht, ohne ihn zu berühren, aber lass genug Platz, falls sich der Ständer bewegt. Du willst auch nicht, dass deine Snare an einem schönen Holzreifen hängen bleibt und ihn beschädigt.
Der Winkel der Snare ist dir überlassen. Manche Leute mögen es, wenn die Snare von ihnen weg zeigt, andere mögen es, wenn sie zu ihnen hin zeigt, und wieder andere mögen es, wenn sie flach ist. Probiere jede dieser Positionen aus und entscheide dich für die, die dir am besten gefällt.
Auch die Höhe der Snare ist eine Frage der persönlichen Vorliebe: Versuche, sie auf Höhe deines Oberschenkels oder etwa einen Zentimeter höher zu platzieren. Wenn sie zu niedrig ist, stößt du dir das Bein, wenn sie zu hoch ist, erwischt du den Rand.
Schritt #4: Hi Hat
Das Hi-Hat-Pedal sollte bequem unter deinem anderen Fuß sitzen (dem Fuß, der nicht auf dem Kick steht). Versuche, das Pedal so anzuwinkeln, dass es leicht nach außen und von dir weg zeigt.
Wenn du die Hi Hats (du hast es erraten – auch hier habe ich Lieblinge) an der Kupplung befestigst, schraubst du die erste Mutter ab und nimmst einen Filz ab. Die Reihenfolge auf dem Gewinde der Kupplung sollte ungefähr so aussehen: Mutter – Filz – Filz – Mutter.
Setze die Hi-Hat so ein, dass der konvexe Teil der Hi-Hat (die sogenannte Glocke) zur Flügelmutter der Hi-Hat zeigt, und setze dann Filz und Mutter in dieser Reihenfolge wieder ein. Die Hi-Hat sollte zwischen den beiden Filzen liegen und mit den beiden Muttern gehalten werden.
Schiebe nun die Kupplung mit der Hi-Hat in die Speiche (die lange, dünne Stange, die oben aus deinem Hi-Hat-Ständer herauskommt) und vergewissere dich vor dem Einstellen der Kupplung, dass die Höhe für dich richtig ist.
Stelle die Höhe der Hi-Hats so ein, dass sie etwa 8 Zoll höher als die Snare sind. Das ist eine gute Ausgangsposition, um sicherzustellen, dass du genügend Spielraum hast, um zu manövrieren. Sobald du eine gute Höhe erreicht hast, ziehst du die Flügelmutter am Ständer wieder fest.
Drücke nun deinen Fuß ein wenig auf das Pedal, um die Speiche abzusenken. Ziehe die Flügelmutter der Kupplung fest und lasse deinen Fuß los. So stellst du offene Hi-Hats ein. Stelle dies so ein, dass die Hi-Hats etwa 1-2 Zentimeter oder eine Fingerspitze offen bleiben.
Schritt #5: Toms
Es gibt verschiedene Arten von Toms, aber die gängigsten sind montierte Racks und freistehende.
Freistehende Toms sitzen auf einem Snare-Ständer und werden neben der Kick Drum aufgestellt – allerdings höher und in einem steileren Winkel zu dir hin. Montierte Toms werden auf einen Tomhalter gestellt und liegen auf der Kick Drum auf.
Der Tomhalter hat entweder Speichen, auf denen die Toms ruhen, oder Löcher, in die eine separate Tomhalterung passt. Egal, welche Variante du hast, sie ist sehr einfach zu montieren:
Schieb das Tom in die Tomhalterung und dann die Halterung in den Halter, der in der Kick Drum sitzt. Ziehe alles fest und prüfe, ob es bequem ist. Natürlich müssen die Toms zu Beginn höher als die Snare sein, aber neige sie so, dass du nicht an den Rändern hängen bleibst.
Alles an der Tom-Halterung dient dazu, etwas anderes zu halten, also fummel mal an den Flügelmuttern und Schiebereglern herum, um zu sehen, was die einzelnen Teile bewirken; so lernst du am besten. Achte schließlich darauf, dass dein Tom-Kessel nicht gegen den Snare-Rand stößt, also positioniere die Trommeln entsprechend.
Es gibt zwei Arten von Floor Toms: montierte und solche mit Beinen. Ein montiertes Floor Tom hat einfach eine Tomhalterung, die in einer Klemme sitzt (die du eventuell kaufen musst), die auch an einem Beckenständer befestigt werden kann.
Ein Standtom mit Beinen hat drei Beine, die in drei Beinhalterungen an der Unterseite des Toms eingesteckt werden. Die Füße der Beine sollten von hier aus nach unten zeigen, damit der größte Teil des Toms über den Beinen liegt. Um die Höhe einzustellen, löst du einfach die Beine und hebst das Standtom durch sie hindurch (am besten machst du das mit einem Bein nach dem anderen) und stellst sicher, dass sie alle gleich hoch sind.
Das Floor Tom sollte auf der gleichen Höhe wie deine Snare sein. Um das Floor Tom zu neigen, lässt du ein einzelnes Bein fallen, bis es zu dir hin oder von dir weg zeigt, je nachdem, was du bevorzugst. Natürlich kannst du es auch flach lassen, was dem Klang zuliebe meist am besten ist.
Schritt #6: Becken
Zu guter Letzt ist die Einstellung der Becken wichtig, da diese die offensichtlichsten Verletzungen des Schlagzeugers verursachen können, z. B. das Einklemmen von Fingern und Knöcheln.
Baue zuerst dein Ride auf, das ist das schwerste Becken. Der Beckenständer hat eine Flügelmutter, dann zwei Filze und eine Kunststoffbasis. Wie bei den Hi-Hats liegen die Becken zwischen den Filzen, wobei die Glocke nach oben zeigt und auf dem Kunststoffsockel sitzt. Ziehe ihn mit der Flügelmutter fest und positioniere ihn.
Dein Ride sollte entweder neben oder vor deinem Floor Tom platziert werden. So ist es leichter zu erreichen. Es sollte nicht zu weit über dein Floor Tom hinausragen, aber auch nicht zu weit weg sein. Am besten fängst du direkt über dem Rand des Floortoms an.
Er sollte hoch genug sein, um das Floor Tom nicht zu verletzen, aber niedrig genug, damit du deinen Arm bequem an der Seite abstützen kannst, ohne ihn hochzuhalten, um die Spitze des Rides zu erreichen. Du kannst ihn auch ein wenig zu dir hin abwinkeln, wenn du das möchtest, oder ihn wieder flach halten.
Deine Stürze sind der höchste Punkt des Kits. Achte darauf, dass sie mindestens eine volle Stockhöhe von der Mitte der Toms entfernt sind und der Stock gerade nach oben zeigt, aber auch, dass du deinen Arm fast ganz ausstrecken und sie mit den Fingern greifen kannst.
Auch hier steht es dir frei, sie zu dir hin oder flach anzuwinkeln. Wenn du aber anfängst, bevor du gelernt hast, die Energie durch einen Schlag richtig zu übertragen, kannst du den Becken auf diese Weise mehr Schaden zufügen, also versuche, sie nach innen oder flach anzuwinkeln.
Schritt #7: Test des gesamten Kits
Jetzt, wo das Kit aufgebaut ist, kannst du es ausprobieren!
Wenn sich irgendetwas unangenehm anfühlt, stelle es neu ein. Wenn du mit deinen Sticks an den Rims hängen bleibst, musst du die Rims vielleicht noch ein bisschen weiter nach unten neigen. Wenn sich etwas bewegt, ziehe es fest.
Die Wartung deines Aufbaus ist einfach und oft genug musst du nichts mehr tun, wenn du alle Muttern und Flügel richtig festgezogen hast.
Schritt #8: So klingt dein Drum Kit fantastisch
Da ein ideales Setup nicht gleichbedeutend mit einem idealen Sound ist, möchte ich dir am Ende dieses Artikels erklären, wie du den Sound deines Schlagzeugs schnell und einfach verbessern kannst, indem du es einfach richtig stimmst.
Du kannst dein Schlagzeug ganz einfach stimmen, indem du deinen Trommelschlüssel verwendest und nach der Position gehst – dafür brauchst du nicht einmal ein musikalisch geschultes Ohr.
Lockere alle Spannstangen an der Trommel, bis sie wackeln (wenn sie etwas steif sind, achte einfach darauf, dass der Kopf der Stange nicht mehr auf dem Spannreifen liegt). Ziehe sie dann alle handfest an, nicht mehr und nicht weniger. Die Stangenköpfe sollten jetzt auf dem Reifen liegen, aber nicht fest sitzen.
Als Nächstes verwendest du den Trommelschlüssel, um die Spannstäbe so zu positionieren, dass der flache Kopf (der Teil, den du drehst) des Trommelschlüssels flach an der Felge anliegt. Bewege dich zu dem Spannstab, der dem gerade gestimmten Stab direkt gegenüberliegt, dann im Uhrzeigersinn zum nächsten, dann quer zum nächsten und so weiter, sternförmig, bis du alle gedreht hast.
Ziehe nun vom ersten Zugstab aus sternförmig um jeweils 90 Grad an, bis du den gewünschten Ton erreicht hast. Tipp: Wenn du nicht zu viele Ringe haben willst, klebe drei kleine gebündelte Stücke Klebeband entlang der Oberseite des Fells, und du bekommst nichts als Ton.
Mach das bei jeder Trommel. Das obere Fell ist dasjenige, das du anschlagen wirst. Das untere Fell ist das so genannte Resonanzfell. Es gibt dir die Wärme und den Ton der Trommel. Um die maximale Dynamik aus der Trommel herauszuholen, ziehst du das Resonanzfell zwei Umdrehungen über deinem Schlagfell (oberes Fell) an.