Es gibt eine allgemeine Wahrheit über das Schlagzeugspielen: Es ist ziemlich laut. Für viele Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger kann das Spielen in Wohnungen und Wohngemeinschaften lästig sein.
Schlagzeug spielen in der Wohnung [6 Tipps]
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, den Lärm zu umgehen, und heute zeige ich dir, wie du in einer Wohnung ruhig Schlagzeug spielen kannst. Hier sind die 6 besten Tipps:
Tipp #1: Decke dein Schlagzeug mit Handtüchern ab
Es ist zwar keine technische Innovation, aber wenn du dein Schlagzeug mit schweren Handtüchern abdeckst, wird die Lautstärke erheblich gedämpft. Je nach Situation musst du eventuell mehrere Lagen verwenden, um eine ausreichende Dämpfung zu erreichen.
Für die Becken stichst du ein kleines Loch in das Handtuch, legst es auf den Beckendübel und bringst die Flügelmutter wieder an.
Die Verwendung von Handtüchern hat einen Nachteil: Dein Rebound wird drastisch beeinträchtigt. Die Arbeit an der Technik und anderen Aspekten deines Spiels wird unter diesen Umständen viel schwieriger sein.
Wer nach einer preisgünstigen oder selbstgemachten Lösung sucht, kann seine alten Handtücher verwenden. Das ist zwar nicht die beste Lösung, aber es zeigt deinen Nachbarn und Mitbewohnern, dass du dich bemühst, den Lärm einzudämmen.
Ich habe schon früher Handtücher benutzt, aber nur, wenn ich ohne Verstärkung live gespielt habe, nicht zum Üben. Ich habe den Effekt des Rückpralls an den Stöcken nie gemocht, deshalb kann ich es persönlich nicht empfehlen. Wenn es deine einzige Option ist, kram die alten Handtücher hervor.
Tipp #2: Miete einen Übungsraum
Wenn du etwas mehr Geld zur Verfügung hast, kannst du auch einen Übungsraum mieten, um das Schlagzeug zu üben.
Proberäume sind normalerweise für Bands gedacht, die einen Platz zum Üben brauchen, aber warum nicht auch für Schlagzeuger?
Der Nachteil eines Proberaums sind die Kosten. Proberäume können in manchen Städten zwischen 25 und 50 Dollar pro Stunde kosten. Das ist für die meisten von uns wahrscheinlich unerschwinglich. Schlagzeugspielen ist ein teures Hobby, aber nicht so teuer.
Tipp #3: Verwende Schlagzeugdämpfer
Ähnlich wie Handtücher sind auch Schlagzeugdämpfer nützliche Produkte, die den Klang dämpfen und die Lautstärke unserer lauten Trommeln reduzieren sollen.
Firmen wie Vic Firth und Evans stellen synthetische Gummipads her, die über deine Trommelfelle passen.
Einige Mesh-Felle ersetzen die vorhandenen Trommelfelle auf deinen Kesseln komplett, sodass du zwar nicht mehr das Klangerlebnis beim Spielen der Trommeln hast, dein Kit aber viel leiser ist.
Hinweis: Für diejenigen, die Druckguss-Reifen haben, musst du eine zusätzliche Klemme für diese Mesh-Felle kaufen.
Tipp #4: Kaufe eine tragbare Isolationskabine
Im Internet gibt es eine Menge Fehlinformationen. Einer der häufigsten Mythen, wenn es um Schall geht, ist die Idee der Schalldämmung.
Ich habe gerade ein YouTube-Video gesehen, in dem behauptet wurde, dass Schaumstoffplatten eine robuste Form der Schallisolierung für das Schlagzeugspiel sind. Das könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Um einen Raum so schalldicht zu machen, dass der Dezibelpegel spürbar gesenkt wird, musst du im Grunde einen „Raum im Raum“ errichten. Das ist beim Bau von Tonstudios üblich.
Wenn du in einer Wohnung wohnst, ist diese Art von Umbau nicht möglich, egal, wie gut du baulich vorankommst.
Auf der teureren Seite des Spektrums stehen Unternehmen wie Whisper Room und Studio Box. Beide haben sich auf tragbare Isolations- oder Übungskabinen spezialisiert.
Isolationskabinen sind etwas ganz Besonderes, denn sie sorgen für die effektivste Dezibelreduzierung beim Üben von akustischem Schlagzeug in einer Wohnung. Sie können im Raum mit dem Schlagzeug aufgestellt und beim Umzug wieder abgebaut werden.
Flüsterraum- und Studiobox-Iso-Kabinen sind auch deshalb ideal, weil sie keine Änderungen an einem bestehenden Raum erfordern, wie es bei der Schalldämmung üblich ist.
Tipp #5: Spiel ein elektronisches Schlagzeug
Ich besitze das elektronische Schlagzeug Alesis Strike. Ursprünglich wollte ich ein Set kaufen, das leise genug ist, um nachts zu spielen. Das ist es auch, zu meiner Freude.
Ein elektronisches Schlagzeug ist einfach die am besten durchdachte Art, in einer Wohnung Schlagzeug zu spielen. Genau genommen habe ich mein erstes elektronisches Schlagzeug vor zehn Jahren genau aus diesem Grund gekauft.
Ich hatte ein Yamaha DTXpress IV, als ich in der Nähe meiner Universität wohnte. Es war nicht das beste Schlagzeug, das es damals gab, aber zum Üben war es okay. Freunde, die zu Besuch kamen, spielten gerne darauf, und ich genoss meine Zeit damit, bevor ich es verkaufte.
Es gab allerdings ein Problem: meine Nachbarin neben meinem Zimmer. Sie hasste die Tatsache, dass ich auf dem Schlagzeug spielte, obwohl es elektrisch war.
Das DTXpress IV hatte ältere Gummipads, die viel lauter sind als die heutigen Mesh-Felle. Sie konnte mein Spiel leicht durch die dünnen Wände der Wohnung hören.
Ich hatte nie eine Lösung für dieses Problem, stattdessen spielte ich einfach tagsüber, wenn ich konnte.
Tipp #6: Ziehe in die Garage
Wenn du das Glück hast, eine Wohnung mit einer abgetrennten Garage zu haben, solltest du dort üben können, ohne jemanden zu stören. Genau das habe ich getan und zum Glück war unsere Garage weit genug von allen anderen entfernt, so dass ich niemanden gestört habe.
Der einzige Nachteil ist natürlich, dass es im Sommer in der Garage bei geschlossener Tür wahnsinnig heiß ist. Das solltest du bedenken, wenn du ein teures Schlagzeug hast, das in der Hitze schmort. Vielleicht solltest du dir ein Übungsset nur für die Garage zulegen.
Fazit
Wie du siehst, gibt es keine Patentlösung für das Üben von Schlagzeug in einer Wohnung. Es liegt in deiner Verantwortung, eine Vereinbarung mit deinen Nachbarn und Mitbewohnern zu treffen, um dein Handwerk zu üben.
Wenn du in der Nähe von Leuten wohnst, die es nicht ertragen, dein Üben zu hören, musst du leider deine Sachen packen und umziehen.
Spielst du Schlagzeug in einer Wohnung? Was ist deine Strategie? Ich würde gerne in den Kommentaren unten von deinen Erfahrungen hören. Vielen Dank fürs Lesen!