Blockflöte ölen: Wie man es richtig ölt [Anleitung]

Warum müssen Blockflöten geölt werden?

Blockflöten sind ständig starker Feuchtigkeit ausgesetzt und müssen, da sie aus einem natürlichen Material bestehen, sorgfältig gepflegt werden, um ihre Klangqualität zu schützen und Risse zu vermeiden.

Welche Blockflöten müssen geölt werden?

Blockflöten aus Buchsbaum, Ebenholz, Grenadill, Olivenholz, Pflaumenholz, Palisander oder Ahorn, die nicht mit Wachs imprägniert sind, müssen geölt werden. Instrumente aus Ahorn und Birnbaum sind oft mit Paraffin imprägniert und müssen daher nicht oft geölt werden. Dennoch kann das Ölen nicht schaden.

Wie oft muss eine Blockflöte geölt werden?

Die Häufigkeit, mit der eine Blockflöte geölt werden muss, ist unterschiedlich und es gibt keine feste Regel. Es hängt oft von Faktoren wie der physikalischen Umgebung, der Holzart und der Häufigkeit des Spielens auf dem Instrument ab. In der Regel müssen Blockflöten aber zwischen zwei und vier Mal pro Jahr geölt werden. Und selbst ein Instrument, das nicht gespielt wird, sollte mindestens einmal im Jahr geölt werden.

In der Regel sollte die Bohrung deiner Blockflöte immer leicht fettig sein. Du weißt, dass deine Blockflöte gut geschützt ist, wenn sie auf der Innenseite leicht glänzt. Wenn die Bohrung einmal stumpf und gräulich aussieht, sollte das Instrument umgehend geölt werden. Am besten beobachtest du dein Instrument genau und behandelst es mit respektvoller Sorgfalt.

Welche Teile der Blockflöte müssen geölt werden?

Holz, das lackiert wurde, muss nicht geölt werden. Ansonsten kann Öl auf alle Teile der Blockflöte aufgetragen werden, außer auf den Windkanal. Der Windkanal und insbesondere der Block müssen ölfrei gehalten werden, da er dazu dient, Kondenswasser aufzunehmen. Öl verhindert die Absorption und führt zu Heiserkeit und Verstopfung.

Um zu verhindern, dass Öl in den Windkanal gelangt, solltest du kein Öl auf den Block und auf einige Teile des Labiums auftragen und das Kopfstück beim Ölen immer aufrecht halten. Vermeide es auch, Öl auf die Korken zu geben, da sich sonst der Leim löst.

Welche Öle können verwendet werden?

Wir empfehlen süßes Rapsöl oder süßes Mandelöl (mit Zusatz von Vitamin E, um Ranzigwerden zu verhindern), weil sie dünnflüssig und geruchlos sind und gut einziehen. Diese Öle lassen sich leicht auftragen und hinterlassen keine klebrigen Rückstände. Wenn sie von den Poren des Holzes aufgenommen werden, bilden sie einen Film, der die Blockflöte vor Feuchtigkeit schützt.

Wenn du die Scharniere der Klappen ölst, empfehlen wir dir, Nähmaschinenöl oder ein speziell für Klappen entwickeltes Öl zu verwenden, damit der Mechanismus nicht verklebt.

Hinweis: Viele professionelle Spieler und Blockflötenbauer verwenden raffiniertes Leinöl, das dicker ist, leicht aushärtet und das Instrument schließlich versiegelt. Leinöl hat jedoch seine Nachteile. Es hinterlässt oft einen harzähnlichen Rückstand auf der Oberfläche des Holzes, der sich nur schwer entfernen lässt.

Leinöl wird auch ziemlich schnell ranzig, was sich durch einen ranzigen Geruch bemerkbar macht. Außerdem ist Leinöl brennbar und nicht sehr sicher in der Handhabung. Mit Leinöl getränkte Reinigungstücher sollten sorgfältig entsorgt werden. Aus diesen Gründen raten wir unseren Kunden von der Verwendung von Leinöl ab.

Welche Materialien werden zum Ölen meiner Blockflöte benötigt?

  • Blockflötenöl – wir empfehlen Süßraps- oder Süßmandelöl mit Vitamin E
  • Einen Künstlerpinsel oder Malpinsel – so fein wie möglich
  • Ein Baumwolltuch
  • Einen Ölpinsel – du kannst auch Flaschen- oder Tüllenpinsel verwenden, die in Supermärkten erhältlich sind. Diese Pinsel bestehen aus Schweineborsten oder Plastik und sind ziemlich steif, aber sie werden dein Instrument nicht beschädigen, wenn du sie vorsichtig verwendest. Flauschige Wischmops aus Wolle sind nicht zu empfehlen, da Flusen in der Bohrung stecken bleiben können.
  • Eine geschützte Arbeitsfläche – am besten ölst du Blockflöten auf einer Plastikfolie, um unvermeidliche Ölflecken zu vermeiden.

So ölst du deine Blockflöte richtig [Anleitung]

Nun zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine Blockflöte richtig ölst:

Schritt #1: Bereite dein Instrument vor

Bevor du deine Blockflöte ölst, sollte sie gründlich trocken sein – mindestens acht Stunden nach dem Spielen. Versuche niemals, eine Blockflöte zu ölen, auf der du gerade gespielt hast, da sich die Feuchtigkeit deines Atems im Holz festsetzt.

Schütze die Klappen deines Instruments, indem du sie sorgfältig in Plastikfolie einwickelst, denn das Öl kann die Flexibilität der Klappen verringern und verhindern, dass sie gut abdichten. Halte dein Instrument immer so, dass die Tasten nach oben zeigen, damit das Öl nicht auf die Tasten tropft oder läuft.

Schritt #2: Ölen des Mittelstücks

Halte das Mittelstück mit den Fingerlöchern zur Seite, damit kein Öl ausläuft. Trage einige Tropfen auf die Innenseite des kleineren Endes (unten) des Stücks auf. Die Menge der benötigten Tropfen variiert je nach Größe: 10 Tropfen für Sopran, 15 für Alt und 20 für Tenor. Halte die Grifflöcher zur Seite und kippe das Stück nach unten, sodass das Öl über die gesamte Länge des Stücks läuft.

Richte das Stück aus, wenn das Öl das Ende erreicht. Führe die Ölbürste langsam ein und drehe sie dabei, damit das Öl auf der gesamten Innenfläche des Stücks verteilt wird. Untersuche die Fuge sorgfältig, indem du sie gegen ein Licht hältst. Prüfe, ob die gesamte Innenbohrung mit einer glatten Ölschicht bedeckt ist.

Sie sollte nass und glänzend sein. Wenn es Stellen gibt, die nicht geölt wurden, benutze den Pinsel in diesem Bereich und füge bei Bedarf mehr Öl hinzu. Verwende zum Schluss einen kleinen Pinsel, um die Fingerlöcher zu ölen.

Schritt #3: Ölen des Kopfstücks

Achte beim Ölen des Kopfstoßes immer darauf, dass kein Öl auf den Block tropft. Halte das Kopfstück immer mit dem Schnabel nach oben, um zu verhindern, dass Öl in den Windkanal tropft. Gib das Öl NICHT direkt auf das Kopfstück, da es sonst auf den Block tropfen kann.

Verwende eine Bürste, die bereits geölt ist, aber kein Öl an der Spitze hat, oder nimm eine trockene Bürste und gib ein paar Tropfen Öl auf die Spitzen der Borsten. Führe die Bürste langsam in die Kopfverbindung ein und drehe sie dabei, bis du die Spitze der Bürste am Fenster siehst. Drehe und schiebe sie vorsichtig weiter, bis die nicht geölte Spitze der Bürste den Block leicht berührt.

Entferne die Bürste, während du sie weiterdrehst, und überprüfe die Innenseite der Kopfverbindung, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig mit Öl bedeckt ist. Möglicherweise brauchst du eine Taschenlampe oder eine andere starke Lichtquelle. Gib bei Bedarf ein paar Tropfen Öl auf die Spitzen der Bürstenborsten und wiederhole den Vorgang.

Schritt #4: Ölen des Fußstücks

Nachdem du das Mittel- und Kopfstück geölt hast, sollte noch genug Öl auf der Bürste sein, um das Fußstück zu ölen. Ist das nicht der Fall, gib ein paar Tropfen Öl auf die Bohrung des Fußstücks und verfahre wie beim Mittelstück.

Schritt #5: Ölen der Außenseite

Die Außenseiten von Blockflöten, die nicht lackiert sind, können leicht geölt werden, um ihnen einen schönen, warmen Glanz zu verleihen. Reibe mit einem leicht geölten Baumwolltuch vorsichtig die Außenseite des Mittel- und Fußstücks ab.

Reibe mit demselben Tuch auch die Außenseite des Kopfstücks ab, außer den Schnabel und das Blasende. Achte immer darauf, dass kein Öl in den Windkanal tropft. Öle die Oberflächen der Schamlippen mit einem feinen Pinsel oder einer Bürste ein und achte dabei besonders darauf, den Windkanal zu vermeiden.

Da Öl ein Docht ist, bedeckt es die Seitenflächen des Labiums von selbst. Wenn dein Instrument lackiert ist, wische das Öl mit einem sauberen Tuch ab, damit es nicht verblasst oder Flecken bekommt.

Schritt #6: Nach dem Ölen

Nach dem Ölen solltest du die Fugen senkrecht stellen (z.B. auf einen Teller) und mehrere Stunden oder über Nacht trocknen lassen. So kann das Holz so viel Öl wie möglich aufnehmen. Wenn die Bohrung deines Instruments nach einer Stunde wieder trocken aussieht, musst du eventuell mehr Öl auftragen.

Achte darauf, dass die Fugen an einem sicheren Ort bleiben, wo sie nicht herunterfallen können. Nachdem du das Öl einziehen lassen hast, nimmst du überschüssiges Öl mit einem sauberen Baumwolltuch oder Papiertuch ab. Entferne überschüssiges Öl vom inneren Umfang der Grifflöcher und achte darauf, dass du kein Stimmwachs entfernst, da Ölreste die Stimmung beeinträchtigen können.

Und jetzt bist du fertig! Viel Spaß mit deinem frisch geölten Instrument.

Hallo, ich bin Martin. Ich habe schon als kleiner Junge angefangen, Akkordeon zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis ich auch andere Instrumente erlernte - Klavier, Mundharmonika und Gitarre. Ich hoffe, dass ich mein Wissen hier auf diesem Blog weitergeben kann, damit auch andere das Geschenk der Musik genießen können!

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